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ZEIT LEO  Ausgabe 6/2020

Internet aus dem Himmel

Wie kommen Funksignale in weite Steppen oder in dichte Wälder?
Eine Firma will das jetzt lösen.

Die Weltretter-Idee

Text: Alina Schadwinkel
ZEIT Leo 6/2020 Internet aus dem Himmel
ZEIT Leo 6/2020: Internet aus dem Himmel
Illustration: Daye Kim

Was ist das Problem?

Mal schnell dem Freund eine Nachricht auf WhatsApp schicken? Opa und Oma im Videochat treffen? Ein TikTok-Video hochladen? Das ist für dich vielleicht normal. Für Milliarden Menschen auf der Welt ist es aber nicht möglich. In Kenia zum Beispiel können sich viele Menschen nicht online miteinander unterhalten oder Nachrichten aus aller Welt angucken: Sie haben keinen Internet-Zugang, oder das Netz ist zu schwach. Denn das Land Kenia im Osten Afrikas ist sehr groß und hat Berge, Regenwald und Wüsten. Dort gibt es nur wenige Mobilfunkmasten, die Signale übertragen.

Was ist die neue Idee?

Ballons! Die schickt die Firma Loon jetzt nach Kenia. »Loons« nennt sie die Ballons (vom englischen Wort »balloon«). Sie haben eine feste Hülle und sind mit dem Gas Helium befüllt, das sie schweben lässt. Mit Antennen empfangen die Loons von den Satelliten Internet-Signale. Diese geben sie weiter an die Handys auf dem Boden. Das Ganze ist ein Netzwerk aus fliegenden Mobilfunkmasten. Und es funktioniert rund um die Uhr. Denn die Ballons haben ein Gerät an Bord, das Sonnenlicht in Energie verwandelt. Es versorgt den Ballon tagsüber mit Strom. Zugleich lädt es eine Batterie für nachts auf.

Was ist daran so toll?

Ein hoher Berg, ein dicht bewachsener Urwald: Das sind jetzt keine Hindernisse mehr für guten Empfang. Die Ballons schweben rund 20 Kilometer über der Erde und decken ein großes Gebiet ab, egal, wie der Boden dort beschaffen ist. So können sie das Internet zu Menschen in den entlegensten Gebieten bringen. Das Internet soll Geschwindigkeiten bis LTE erreichen – so wie es die meisten Menschen in Deutschland gewohnt sind. Während eines Probelaufs konnten Testnutzer E-Mails verschicken, über WhatsApp miteinander sprechen oder YouTube- Videos hochladen und ansehen.

Wie geht es jetzt weiter?

Das Unternehmen Loon will seine Ballons auf der ganzen Welt verbreiten. In Sri Lanka und Brasilien gab es Tests, auch in Puerto Rico waren die Ballons schon unterwegs. Im Himmel über Kenia sollen nun 35 Stück aufsteigen. Das Unternehmen bespricht die Pläne gerade mit der kenianischen Telekom. Viele Menschen in Kenia freuen sich darüber. Doch einige sagen, dass Loom ein Problem nicht bedacht hat: Gerade Menschen, die in ärmeren und abgelegenen Gebieten leben, haben oft wenig Geld. Vielen fehlt ein Smartphone, das LTE empfangen kann. Das schnelle Internet könnten sie gar nicht nutzen.

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