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ZEIT LEO  Ausgabe 1/2020

BF4EVER

Welche sind die besten Freunde: die, die genauso sind
wie man selbst – oder ganz andere?

Text: Sarah Schaschek | Illustration: Egle Zvirblyte

Dein Freund klappt fast vor Lachen zusammen: Auf seinem Handybildschirm hält ein Muffin eine Rede. Du musst sofort mitlachen. Was er lustig findet, magst du auch. Ihr lest dieselben Bücher und tragt ähnliche Klamotten. Weil ihr beide beim Reden mit den Händen rudert, wurdet ihr schon für Brüder gehalten. Hast du so was schon mal erlebt?

Das ist kein Zufall. Die meisten Freunde und Freundinnen sind sich sehr ähnlich. Sie sind gleich alt, haben dieselben Hobbys und sehen oft auch ähnlich aus. Forscherinnen und Forscher haben festgestellt, dass bei Freunden sogar die Gehirne gleich ticken. Dort reagieren bestimmte Regionen gleich stark, etwa wenn die beiden Freunde einen Film anschauen.

ZEIT Leo 1/2020

Zu zweit oder in Gruppen haben sich Menschen immer schon gern versammelt. Sie wollen das Gefühl haben: »Wir gehören zusammen!« Also reden sie besonders viel über die Dinge, die sie miteinander verbinden, etwa über ihren Lieblingssport oder ihre Lieblingsmusik. Sie freuen sich, dass sie sich dabei fast ohne Worte verstehen.

Wie kommt es dazu, dass sich viele Freundinnen und Freunde so ähnlich sind? Das wissen Forscher nicht genau. Sie können nicht mit Sicherheit sagen, ob sich zwei Menschen anfreunden, weil sie die gleichen Dinge mögen und sich deshalb zueinander hingezogen fühlen. Oder ob sie, wenn sie sich kennenlernen, erst mal nur ein paar Gemeinsamkeiten haben, aus denen dann immer mehr werden, je mehr Zeit sie miteinander verbringen.

Auf jeden Fall verändern sich im Lauf des Lebens die Bereiche, in denen man nach Ähnlichkeiten sucht. Für die meisten Kindergartenkinder ist jemand einfach dann ein Freund, wenn sie mit ihm gut spielen können. Ob das andere Kind ein Mädchen oder ein Junge ist oder ob seine Eltern viel oder wenig Geld haben, spielt noch keine große Rolle. Vielen Kindern wird Geld erst wichtiger, wenn sie älter werden.

Wenn man sich überhaupt nicht versteht, liegt das aber meistens daran, dass man zu unterschiedliche Temperamente hat. Der eine ist zum Beispiel sehr schüchtern, die andere geht sehr aus sich raus. Dann kann es passieren, dass sich der Schüchterne überfordert fühlt, wenn die Selbstbewusste auf dem Schulhof laut mit vielen anderen Kindern redet.

Vielleicht verzieht er sich dann lieber. Das muss sie respektieren. Man kann niemanden zwingen, mit einem befreundet zu sein. Vielleicht hast du aber auch schon erlebt, dass jemand anders ist als du und ihr euch trotzdem gut versteht. Unterschiedliche Typen können sich auch ergänzen. Es kann zum Beispiel sein, dass sich der Stille darüber freut, dass er mit der Lauten viel erlebt. Und die mag es, dass er ihr ruhig zuhören kann. Wenn du dich mit jemandem verabredest, der ganz anders ist als du, kann das auf jeden Fall interessant sein!

Wie ähnlich seid ihr euch? Macht den Freundschaftstest!

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ZEIT Leo 1/2020
Illustration: Egle Zvirblyte

 

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