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ZEIT LEO  Ausgabe 5/2020

Alle meine Entchen ...

... liefern dein Paket: Damit die Lieferanten nicht so schwer schleppen müssen, sollen »Ducktrains« die Postsendungen tragen.

Die Weltretter-Idee

Text: Alina Schadwinkel
ZEIT Leo 5/2020 Alle meine Entchen ...
ZEIT Leo 5/2020: Alle meine Entchen ...
Illustration: Natalie Pawlak

Was ist das Problem?

Paketboten haben es nicht leicht: Weil immer mehr im Internet bestellt wird, haben sie immer mehr auszuliefern. Jeden Morgen fahren sie mit einem vollgepackten Lieferwagen los – und stehen dann erst einmal mit der restlichen Bevölkerung im Stau. Einen Parkplatz in den Stadtzentren zu finden ist oft schwierig. Also müssen sie den großen Wagen mitten auf der Straße abstellen und die letzten 100 Meter bis zum Ziel laufen. Das mag nicht viel klingen, geht aber ordentlich in den Rücken, wenn man dabei andauernd Pakete schleppen muss. 150 bis 200 Stück fallen pro Schicht an.

Was ist die neue Idee?

Der »Ducktrain« ist ein Zug aus kleinen, elektrisch betriebenen Wagen, die dem Paketzusteller folgen wie Entlein ihrer Entenmutter. »Ducktrain« ist englisch für Entenzug. Die einzelnen Wagen oder »Ducks« sind etwa einen Meter breit und zweieinhalb Meter lang. Damit passen sie auf den Bürgersteig oder den Fahrradweg. Auf den ersten Blick sieht es aus, als würden die Ducks von allein hintereinander herfahren. Sie sind nämlich nur virtuell miteinander verbunden, zum Beispiel über Laserscanner und Kameras. Auf die gleiche Weise erkennen sie auch den Paketboten und folgen ihm.

Was ist daran so toll?

Paketlieferanten müssen nicht mehr so viel schleppen: Sie können die Wagen über den Bürgersteig bis zur Haustür hinter sich herfahren lassen. Anstatt morgens den Lieferwagen vollzuladen und dann im Stau zu stehen, nehmen sie nur zwei oder drei gefüllte Ducks aus dem Paketlager entgegen. Damit laufen die Boten ihre Route ab, oder sie leiten den Entenzug mit dem Fahrrad an. Bis sie alle Päckchen darauf zugestellt haben, soll es maximal zwei Stunden dauern. Dann tauschen die Boten die Ducks wieder gegen volle aus. So können sie die Zustellung über den ganzen Tag verteilen und haben weniger Stress.

Wie geht es jetzt weiter?

Erste Test-Enten gibt es bereits: Sie fahren auf einigen Flughäfen und Firmenhöfen. Allerdings sind sie noch nicht virtuell mit einem Boten verbunden, sondern fest mit einem Lastenrad. Auch für den öffentlichen Verkehr sind die Test-Enten bisher nicht zugelassen. Die Zulassung bekommen die Ducks von einer Prüfstelle, sobald sie bestimmte Tests bestanden haben: Sie müssen zum Beispiel schnell zwischen zwei Fahrspuren hin und her wechseln können. Denn manchmal müssen sie auch die Straße benutzen. Bis die ersten Entlein regelmäßig durch deutsche Städte zuckeln, dauert es also noch etwas

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